Wie wirkt sich Achtsamkeitsmeditation auf das Gehirn aus?

Früher ist man davon ausgegangen, dass Lebenserfahrungen strukturelle Spuren im Gehirn hinterlassen, die nicht mehr veränderbar sind. Lebenspraktisch hieß dies zum Beispiel "einmal Angsthase, immer Angsthase". Die Neurowissenschaften konnten jedoch mit bildgebenden Verfahren (Neuroimaging) beweisen, dass das menschliche Gehirn bis ins hohe Alter über so genannte Neuroplastizität verfügt. Dadurch wurde klar, dass eine Ausgangsbedingung für lebenslanges Lernen und die Möglichkeit der eigenen Veränderung im Denken, Fühlen und Handeln gegeben ist. 

 

Die Ergebnisse neurowissenschaftlicher Studien zu MBSR weisen darauf hin, dass eine etablierte Achtsamkeitspraxis das Gehirn in seiner Struktur und Funktionsweise messbar verändert. Insbesondere konnte nachgewiesen werden, dass die Gehirnbereiche, die für Aufmerksamkeitslenkung, Emotionsregulierung sowie das Selbstgewahrsein zuständig sind, eine neuroplastische Veränderung erfahren.

 

MBSR gilt mittlerweile als eines der bestuntersuchten Stressbewältigungsprogramme. Einen guten Überblick über evidenzbasierte Studien zur Wirksamkeit von MBSR gibt die englischsprachige Seite der American Mindfulness Research Association: https://goamra.org/

 

Im deutschsprachigen Raum sei insbesondere auf (wissenschaftliche) Publikationen der beiden Meditationsforscher Dr. Ulrich Ott und

Dr. Britta Hölzel hingewiesen.

 

Interessantes zum Thema Achtsamkeit wäre hier zu hören:

Interview mit Prof. Jon-Kabat Zinn zu Achtsamkeit (in Englisch): https://youtu.be/yNi5m14QMFU

Interview mit Dr. Brita Hölzel (in Deutsch): https://youtu.be/rnQYqG3i4zU