Achtsam sein heißt, sich des gegenwärtigen Augenblicks bewusst zu werden - in einer offenen und nicht wertenden, ja einer mitfühlenden inneren Haltung und zwar allem gegenüber, das wir in unserem Inneren oder der äußeren Welt wahrnehmen und erfahren. Vom jeweiligen Moment zum nächsten. Aus der nicht wertenden Haltung heraus kannst du zu mehr Akzeptanz deiner inneren und äußeren Realität gelangen, die wiederum die Grundlage für jede Veränderung dient.
WIR LEBEN MEISTENS NICHT IN DER GEGENWART
Morgens während des Zähneputzens gehst du im Geiste die anstehenden Termine des Tages durch. Während der Autofahrt auf dem Weg zur Arbeit denkst du an das gestrige Streitgespräch mit dem Lebenspartner. Beim Mittagessen unterhälst du dich mit den Kollegen über dies und das, aber du weißt nicht, wie das Essen geschmeckt hat. Die Gespräche mit deinen Kindern dringen nicht an dich heran, weil du im Geiste ToDo-Listen abarbeitest. Und abends willst du es dir eigentlich gemütlich machen und entspannen, aber dein Geist fährt Karussell. Von einer geruhsamen Nacht weit entfernt. So oder so ähnlich spielt sich bei den meisten von uns das Leben ab.
Durch unsere manchmal depressiv gefärbte Grübelneigung verorten wir unser Erleben in Vergangenes, das unwiederbringlich vorbei ist. Die Zukunft holen wir gerne durch einen auf allerlei Projekte ausgerichteten Geist herbei, inklusive der Angst vor dem möglichen bzw. nur vorgestellten Scheitern.
Indem wir lernen, sowohl das Vergangenheits- als auch Zukunftsbezogene loszulassen, machen wir das Hier und Jetzt direkt erfahrbar. Gepaart mit einer achtsamen inneren Haltung, die von Akzeptanz, Mitgefühl und Verständnis getragen ist, können wir zu mehr Gelassenheit, einer pulsierenden Lebensfreude und belebenden Fülle finden.