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Social Media und Einsamkeit

Einsamkeit entsteht dort wo Verbundenheit fehlt... Verbundenheit mit sich selbst als Voraussetzung für die authentische Verbundenheit mit den Anderen... Wenn da nur nicht die durch Social Media und Digitalisierung vorgegaukelte Welt unendlicher Optionen wäre, die die Aufmerksamkeit in alle möglichen Richtungen zerstreut bis man zuerst sich selbst und dann den anderen abhanden kommt. Bindungslos, einsam, dafür voller Optionen ;-) 


Der digitale Raum gaukelt eine Wirklichkeit vor in der der Einzelne mit etlichen Anderen verbunden zu sein scheint, während nach Innen zum Herzen hin eine gähnende Leere herrscht...das Herz lässt sich eben nicht lumpen. Es vermag sehr deutlich zwischen "authentisch" und "gekünstelt" zu unterscheiden - lasst mich hier freudig auf ein mittlerweile fast antiquiertes Wort hinweisen: "Herzensweisheit". Ohne Herzensweisheit wird es schwer, nicht verloren zu gehen im Dickicht dieser vermeintlich unendlichen Möglichkeiten.

Parallel bedarf es auch eines wachen und klaren Geistes, um all die subtilen, fast nicht zu durchschauenden Wirkungen, die mit der Nutzung der digitalen Welten einhergehen, überhaupt an sich zu bemerken. Neben den vielfältigen Möglichkeiten der neuen Medien sollten wir stets die direkt mit eingekauften Nebenwirkungen mitdenken und allem voran sich selbst bemerken: Digitale Droge mit Suchtpotenzial, Erodieren sozialer Kontakte, FOMO, geschwächte Fähigkeit Aufmerksamkeit absichtsvoll zu lenken (mit all seinen Auswirkungen) bis hin zu depressiven Verstimmungen und Ängsten etc etc. Klingt für manches Ohr vielleicht übertrieben, ist es aber ganz und gar nicht - Interessante Erkenntnisse hierzu kommen vermehrt aus der Psychologie und den Neurowisschenschaften.

Eine nicht kritische Auseinandersetzung mit digitalen Netzwerken führt leicht zu der Annahme deren Nutzung ist safe, wobei mir dabei die Einsamkeit als das geringste Problem erscheint.

Sich ganz bewusst für digitale Pausen entscheiden, Geist und Herz in der Natur auslüften und sich allem voran in Achtsamkeit üben - könnte helfen, das Steuerbord des eigenen Lebens wieder selbst in der Hand zu halten und nicht im getriebenen Wettrennen von Like zu Like um vermeintliche social connectedness buhlend auszubrennen ;-)

 

Auf LinkedIn als Beitrag zu einem BrandEins Artikel zuerst erschienen

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